Realität in Romasiedlungen in der Ostslowakei

 

Ein Bericht von unserer Tierschutzkollegin Janka:

 

Sie schreibt..

 

Realität in Romasiedlung in der Nähe von der Stadt Trebisov in Slowakei, wo an die 5000 Einwohner leben. Es kennen uns hier schon alle, sie greifen uns nicht mehr an, wie es manchmal in anderen solchen Siedlungen passiert. Wir kommen immer in Begleitung von Polizei und Stadtpolizei. Es helfen auch Aufseher aus eigenen Reihen mit, die auf die Ordnung in der Siedlung aufpassen. Unser Auto parken wir am Rande der Siedlung.

 

Die Einheimischen bringen die Hunde. Es drängt sich jeder nach vorne, die Plätze in unserem Auto reichen für so Große Siedlung nicht aus. Es kommen Erwachsene und schleppen Hunde an den Ketten, die manchmal so eng ist, dass es nicht mehr möglich ist sie locker zu machen. Es kommen auch Kinder. Mit den Tränen in den Augen bringen sie ihre Welpen mit und nennen uns auch den Namen von ihrem Hund. Die Kinder vertrauen uns und hoffen auf besseres Leben für diese Tiere. In der Zwischenzeit fängt die Stadtpolizei herrenlose Hunde.

 

Wir kommen nicht nach die Transportboxen auf und zu zumachen. Es gibt hier viele Weibchen, die 2-3 Mal pro Jahr Welpen auf die Welt bringen. Wir sehen viele große und sehr scheue Hunde, die niemanden gehören. Es gibt viele kranke, blinde Hunde, Hunde mit Milbenbefall. Gerade hat jemand ein Weibchen gebracht, was gerade Welpen auf die Welt bringt. Es gibt kein Platz mehr im Auto. Wir müssen eine Box leer machen - ein bereits geladener Hund muss raus....

 

Wir sind verzweifelt. In der Vergangenheit fanden wir hier auch tote Hunde, die umgebracht wurden. Diese Leute verstehen nicht, dass ein Tier auch Schmerz empfindet. Wir arbeiten mit hohem Tempo, um Konflikte zu vermeiden. Unser Verstand sagt - nimmt nicht so viele mit, es gibt keinen Platz mehr und das Geld für die ärztliche Behandlung reicht auch nicht aus. Hunde aus dieser Siedlung sind schwer ermittelbar, sie haben Verhaltensstörungen. Wir haben noch einige aus dem Vorjahr in unserem Tierheim. Aber unser Herz sagt, nimmt alle mit, beim nächsten Mal kann es für sie zu spät sein.

 

In Vergangenheit hatte die Stadt Trebisov auch eigenes Tierheim, es wurde aber aufgelöst. Für so große Stadt hätten hier 3 Tierheime genug Arbeit, damit allen Hunden geholfen werden kann. Wir wollen die Siedlung verlassen, unser Auto ist voll. Nur einen Teil von den Hunden konnten wir retten. Die Polizei bittet uns noch einen großen Schäfferhund mitzunehmen...

 

Die Einwohner rennen uns nach und vollen weitere Hunde abgeben. Wir müssen absagen. Wir starten das Auto und fahren mit schlechtem Gefühl weg. Wir konnten nicht allen helfen. Wir hoffen sie beim nächsten Mal hier wieder zu finden. Die geretteten Hunde müssen schnell ärztlich versorgt werden. Veterinär wartet bereits im Tierheim. Er schaut sich einen nach dem anderen an. Nahezu alle Hunde beißen vor Angst um sich. Jeder wird gechippt. Wir halten den Vierbeiner, damit der Tierarzt seine Arbeit machen kann und dabei nicht gebissen wird. Ohne ihn sind wir verloren. Es ist ein schwerer, undankbarer Job. Es ist nicht leicht jemanden für diese Arbeit zu finden. Wer will sich von einem solchen Hund beißen lassen.

 

Unsere Gedanken gehören den Hunden, die wir nicht mitnehmen konnten. Die Kapazität von unserem Tierheim reicht nicht für alle Hunde aus. Unsere Schulden beim Veterinär aus dem Vorjahr haben die Summe von 5000 € längst überschritten. Wir sind auf die Hilfe von guten Menschen angewiesen, denen Schicksal von solchen Tieren nicht egal ist. Die Fotos sprechen über alles.

 

Es sind Bilder nur aus einer solchen Siedlung. Es gibt sehr viele davon. Wir besuchen nahezu jede solche Siedlung. Vielleicht hat Sie diese Geschichte aus unserem Alltag angesprochen. Wir bezahlen monatlich tausende Euros für veterinäre Pflege (Kastrationen, Impfungen, Chipp, Infusionen,...) Die Tiere werden von unserem Personal betreut - es wird geputzt, gefüttert, frisches Wasser nachgefüllt.

 

Mit den Ausgaben fürs Personal endet die Liste mit Ausgaben bei Weitem nicht. Wir bezahlen Transporte, Pflegestellen für schwache und verletzte Tiere. Wir haben neue Zwinger gebaut, damit wir mehreren Tieren in Not helfen können.

 

Ohne Ihre Hilfe, sind wir aber hilflos. DANKE

Kommentar schreiben

Kommentare: 0